Montag, 9. Mai 2016

09.05.2016 Castro Dozon - Lalin - Silleda 29,3 km

für mich


Wahre Ruhe ist nicht Mangel an Bewegung. Sie ist Gleichgewicht der Bewegung.
Ernst Freihert von Feuchtersleben


Bericht zum Tag
In der Nacht bin ich zwei mal aufgewacht. Es regnet. In der Ferne ist sogar ein Gewitter.
Wichtig ist nur, dass zum Regen kein Wind kommt. Dann waere ich aufgeschmissen. Regen und Schirm ist ok! Aber bei Wind wird das komisch?

Beim zweiten Aufstehen nehme ich mein geladenes Handy mit ins Bett.

Ich schlafe nochmal ein und kurz nach sechs bin ich hell wach. Das ist in der Regel so, wenn der Aufbruch naht. Langsam fangen sich einige an zu richten. Ich habe schon am Vorabend gepackt. Muss mich also nur anziehen und den Rest einpacken.

Um 6.45 Uhr verlasse ich als Erster die Herberge.

Ich habe mich entschieden, die Regenjacke anzuziehen. Es soll ja heute regnen.

8.15 Uhr ein kurzer Whatswechsel.

>> Bin seit viertel vor 7 unterwegs! Bis jetzt kein Regen!
>> Super! Dann noch einen guten Weg! Bis später!

Und zehn Minuten später hat es angefangen zu regnen. Es ist 8.30 Uhr.

Ich bin mir jetzt nicht sicher bin ich Jäger (die anderen vor mir) oder Gejagter), die anderen hinter mir!  Ist ja eigentlich egal.
Der Regen ist nicht tragisch, so lange mir kein Wind den Schirm weg bläst! Das ist dann auch nicht so! Also alles kein Problem.

Warum weiss ich nicht ob vorne oder hinten?
Ich bin den Weg 300 m zurueck gelaufen und ab da auf den Jakobsweg! Hätte aber gar nicht zurück müssen, sondern einfach die Kurve nach der Herberge weiter auslaufen müssen. Da kam ich später hin!

Über die N 525, Aphaltpisten, Waldwege geht es immer weiter! Der Regen ist mal mehr, mal weniger mein Begleiter!

I
ch freue mich über die Fotos die ich mache! Oft genug von dem vor mir liegenden Weg, aber auch über eine Jakobusstatuie,  Hohlwege, Blumen und Wegzeichen.

Das gibt es alles daheim auch und wir sehen das dann leider aber oft nicht!
Die Kombination des längern Pilgern schärft, so denke ich, die Sinne mehr! Heute hat zum Beispiel eine gute Weile mein Verstand Ruhe gelassen! Nicht immer ausgewählt, ob es rechts besser zu laufen ist oder links!

Genau in dem Moment, wenn nur laufen ist, sonst nichts, noch den Atem wahr nehmen, dann bin uch ganz bei mir.

Um 9.30 Uhr mache ich an einer Bar einen cafe leche Stopp! Die Wirtin ist recht nett. Aber nach 15 Minuten geht es schon weiter. Auf der Strasse steht ein Laster  mit Schweinen drauf. Versuche eines der Schweine zustreicheln, lasse es dann aber. Der Fahrer ist in der Bar. Nicht dass mir Panik bei den Schweinen ausbricht! Mit den Gedanken an die armen Schweine geht es weiter!
Gesehen an anderen Pilgern? Niemand!

Unterwegs nehme ich ein Bad! Die Badewanne  habe ich fotografiert.

Nach längerm Auf und Ab kommt ein Schild! Albergue de Peregrinos! Da haben wir damals auch nur kurz gehalten und sind dann weiter. Dann bin ich in Laxe und habe die ersten 19,3 km hinter mir. Es ist jetzt 11 Uhr!

Bis zu meinem Ziel sind es noch10 km! Also so zwei Stunden!

Unterwegs nach Silleda hole ich eine Pilgerin ein. Nach einer beeindruckenden Eisenbahnbrücke geht es abwärts und dann über eine  Römerbrücke über den Fluss Deza. Da Flüsse meistens unten sind, Brücken daher oft auch, geht es nach der Brücke erst mal wieder bergauf.

Die Pilgerin (stellte sich später heraus) war übrigens aus Russland!

In Taboada steht eine schöne Santiagokirche, mit mittelalterlichem Wegkreuz und einer modernen Santiagoskulptur. Ich bin nur über die Strasse, weil es einen Hinweis auf einen Stempel in der Kirche gab. Diese war dann aber zu!

Allerdings gab es dafür ein viel schöneres Erlebnis.
Ein betagtes Paar kam mir entgegen, warf Abfall in einen Müllbehälter, drehte um und ging zurück und verschwand in einen Garten mit Haus. Das alles sich an der Hand haltend. Das Foto von hinten ist bestimmt eines meiner liebsten Fotos auf diesem Camino! So viel Glück - ob die beiden das wissen? Das war schön!

Endlich binnich in Silleda! Laut Pilgerführer eine neue Herberge. Nach einigem suchen habe ich sie gefunden. Aber ? Zu !

Zum Glück habe ich den Flyer von der albergue turistico! Also mal fragen, auf dem Flyer gucken und schon gefunden!

>> Clefferle: Na, na - so schnell ging das nicht! Ich will dich daran erinnern, dass dich ein Polizist der den Verkehr geregelt hat 3 x über die Kreuzung gewunken hat! Immer von ner anderen Richtung!
Und der Lotterieverkäufer hat dich aus seinrm Stand in eine Richtung geschickt - da ging es auf dem Jakobsweg weiter und raus aus Silleda.

Wie gesagt, die Herberge war dann rasch gefunden. In drr Bar zeigte ich den Flyer und um 13.45 Uhr hatte ich ein Zimmer mit drei Betten drin für mich alleine! Kosten 8 Euro! Also richtig gut!

Hier - auf anderen Zimmern - waren dann auch drei von den Spaniern von heute morgen.

Nach einet Dusche ging es zurück in die Bar! Im Nebenraum gibt es das Essen (wenn man mag). Auch die anderen von heute morgen tauchen auf! Drei davon waren langsamer wie ihr Rucksack! Der kam mit dem Taxi!

Nach dem Essen zurück aus Zimmer! Beticht ein andermal! Fotos sind drin!

Ich sollte mal bach meinem linken Fuss schauen! Oh je, das sieht nicht gut aus! Due Ferse ist recht stark angescheuert! Da reichen meine Pflaster nicht! Akso ab in die Apotheke. Zumindesr mal schauen ob es grössere gibt.

Na also, wer sagt es denn! Verkleb uch morgen früh mal alles neu!

Jetzt erst einmal bissele tv gucken!

Buenas noches!


>> Günter: In den beiden anderen Betten lag dann quer Clefferle! Ich bin alleine geblieben!

>> Clefferle: Ja, und das Pflaster vom Fuss hat schon gestunken!



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